von Barbara Hofmann-Huber am 8. April 2005
Selbstzweifelnde Gedanken und die daraus entstehenden negativen Gefühle behindern sehr viele Frauen in ihrem beruflichen Alltag und Aufstieg. Sie sind zu sehr mit sich und den Gefühlen beschäftigt, die entstehen, wenn Selbstzweifel zu nagen beginnen. Doch wie lässt sich das ändern? Die Autorin zeigt vielfältige Wege aus der Grübelfalle auf. Der Titel des Buches ist irreführend. Das Problem vieler Frauen ist nicht, „zu viel zu denken“, sondern ständig im Kreis zu denken, von Gedanken überflutet zu werden und vor allem im Denken hängen zu bleiben, anstatt sich um angemessene Handlungsschritte kümmern zu können.
Die Autorin ist Professorin für Psychologie, und das Thema wurde von ihr umfassend bearbeitet. Sie trägt einige Ursachen für das selbsthinterfragende Denken von Frauen zusammen, die Stärke des Buches liegt jedoch darin, dass es fundierte und begründete Handlungsanweisungen gibt. Die verwendete Forschungsliteratur belegt die Relevanz des Themas, und die vielen Fallbeispiele verdeutlichen zugleich, was dieses Verhalten im Leben einzelner Frau konkret an Leiden verursacht. Dadurch ermöglicht das Buch eine hohe Identifikation.
Andererseits kann das Buch langatmig wirken. Daher empfehle ich, es etwas anders zu lesen. Am Ende der drei zentralen Kapitel hat die Autorin die Strategien, die sie empfiehlt, zusammengefasst – kurzfristige, mittelfristige und die schwierigen, die lange Zeit der Übung bedürfen. Für die Leserin kann es mehr Sinn machen, den Entstehungshintergrund und ein Fallbeispiel erst zu lesen, wenn sie diese Tipps bereits kennt.
Eichborn Verlag 2004
ISBN 3-8218-5594-0